Oesterreich marschiert

Titel:
Oesterreich marschiert

Autor:

Alexander Roda Roda (13. April 1872 in Drnowitz, Mähren - 20. August 1945 in New York, USA)
Politische Bedeutung:

Keine politische Tätigkeit; zahlreiche satirische Darstellungen der Verhältnisse in der k.u.k. Monarchie.

Gattung:
Publizistik
Zeitung
Prager Tagblatt
Erscheinungstag
28. Juli 1914
Erscheinungsort
Prag
Thematisierter Raum

Serbien, Österreich-Ungarn (Stellungnahme zum Attentat auf Franz Ferdinand d´ Este).

Fremdenbilder

Aus dem Feuilleton geht deutlich hervor, dass nach Roda Roda die Serben seit langer Zeit die eigentlichen Feinde der Monarchie waren. Diese Bedrohung wurde aber nicht entdeckt, oder vielleicht besser gesagt, wurde naiv übersehen. Roda erzählt über den Hass der Serben gegenüber Österreich, der mit den Fahnen mit dem Motto „Tod den Oesterreichern“ ganz öffentlich präsentiert wurde. Dieser Hass wurde nicht nur von den „durchschnittlichen“ Serben gepflegt, sondern von den Staatsmännern und der Königsfamilie systematisch propagiert, wobei dieser Hass als pathologisch, mit unkontrollierten heftigen Ausbrüchen dargestellt wird.

Einstellung zum Krieg:

Im Feuilleton „Oesterreich marschiert“ wurde den Lesern kurz geschildert, dass die antiösterreichische Stimmung in Serbien eine lange Tradition hat, sodass man mit dem Hass der Serben auf Österreich-Ungarn eigentlich hätte rechnen müssen. Serbien plante nach dem Autor den Kampf gegen die Monarchie seit langer Zeit und das Attentat sollte den Sieg des groß-serbischen Gedanken anleiten. Die langfristigen, serbischen Wünsche sollte man in Österreich früher wahrnehmen, denn die Andeutungen waren unübersehbar. Die Konsequenzen, die Roda Roda fordert, sind eindeutig: Rache an Serbien für den Tod von Franz Ferdinand.

Sinnangebote:

Nach dem Feuilleton soll man kompromisslos gegen den Fanatismus der Serben vorgehen und sich für den Tod des Thronfolgers Franz Ferdinand d´ Este rächen. Die antiösterreichischen Tendenzen in Serbien, die sich lange entwickelten und die mit dem Attentat kulminierten, seien ein eindeutiger Beweis, dass der Krieg gegen Serbien gerecht ist. Gleichzeitig sei erst im Zuge des Attentats den Bürgern der Doppelmonarchie bewusst geworden, dass sie eine Einheit bilden und sich vor keinem Feind verstecken müssen.