Nicht explizit antikommunistisch, keine besondere politische Tätigkeit.
Erst in dem 2. Weltkrieg, Gefangenschaft;
Nein
Panoramatyp
Nachwort von Doris Grozdanovičová mit allgemeinen Informationen über Autor und Buch.
Verborgener heterodiegetischer Erzähler, Nullfokalisierung, Allsicht; 27 Kapiteln; eine dokumentarische Schreibweise, Schwerpunkt auf der Politik
Briefe (Pastoralbrief des Prager Erzbischofs Skrbenský zum Anfang des Krieges); mehrere Zitate von Maxim Gorkij; das Gedicht Pohřeb (Begräbnis) von Karel Toman ; Auszüge aus Zeitungsartikeln; Lieder zur Unterstützung der Atmosphäre, wahrscheinlich serbischen Ursprungs; ein Lied über Eugen von Savoyen
Der Ort wechselt sich im Laufe der Handlung folgend ab: Wien, Sarajevo, Belgrad, eine Reise von Belgrad nach Sarajevo, Benešov (Schloss Konopischt), die Schweiz (Exilland für die kommunistischen Aktivisten und für Lenin).
Die Welt vor dem Ersten Weltkrieg/später Hinterland
Die Handlung setzt im Jahre 1887 mit dem Kauf des Schlosses Konopischt durch Franz Ferdinand ein, konzentriert sich hauptsächlich auf den 28. Juni 1914 und endet während des Kriegs im Januar 1915.
Je mehr sich die Handlung zum 28. Juni 1914 nähert, desto mehr Zeitdehnungen kommen im Text vor; der Tag des Attentats sehr detailliert beschrieben, danach überwiegt wiederum eine zeitraffende Erzählweise. Manche unwichtige Analepsen, die zur Erklärung historischer Zusammenhänge dienen.
Thematisiert wird die gegenseitige Feindschaft zwischen den Österreichern und den Serben, bzw. zwischen den germanischen und slawischen Nationen. Die Österreicher streben einen Anschluss der nicht-österreichischen Gebiete Serbiens und eine Beherrschung aller slawischen Nationen an. Die Serben werden von den Österreichern als minderwertig betrachtet, die Österreicher von den Serben als brutale Unterdrücker empfunden.
„Tento kmen barbarů a královrahů.“
(„Dieser Stamm von Barbaren und Königsmördern.“) S. 194
„Germánská bestie se už tisíciletí živí slovanskou krví.“
(„Das Germanenbiest ernährt sich schon seit Jahrtausenden von dem slawischen Blut.“) S. 100
„Celý národ ničí bez zachvění v tváři, bez trhnutí ruky“
(Ohne seine Miene zu verziehen, seine Hand zu zucken, zerstört es die ganze Nation“) S. 110
„[…] zabít černožlutou bestii!“
("[…] das schwarzgelbe Biest töten!“) S. 124
Die tschechische Nation stellt für die Serben das Vorbild eines aktiven Nationalbefreiungskampfes und anti-österreichischen Widerstandes dar. Dementsprechend werden Tschechen von den Österreichern sehr negativ beurteilt und als eine freche, rebellische und ungehorsame Nation betrachtet.
„Češi se ubránili. Miluju Čechy, obdivuju se jim.“
(„Die Tschechen konnten sich erwehren. Ich liebe Tschechen, ich bewundere sie.“) S. 100
„Tento panslavistický a husitský pronárod!“
(Diese panslawistische und hussitische Nation!“) S. 161
Serben verlassen sich im Falle eines Krieges auf eine Hilfe aus Russland, das für sie eine vorbildliche slawische Nation darstellt, auch wenn sie unter ihrem eigenen Staatsapparat leidet.
„ […] jak je tam těžký život, jak se rozkládá ruská společnost, jak je ruský úřednický aparát blbý […]“
( „ […] wie schwierig dort das Leben, wie zerfallen die russische Gesellschaft, wie blöd das russische Beamtenapparat […] “ ) S. 105
Siehe Feindbild
Die Zivilbevölkerung wird als unwissend, uninformiert, ohne eigene Meinung und in Allgemeinem kritisch dargestellt.
„ […] dláždí cestu, aby po ní mohlo chodit německé a maďarské panstvo.“
( […] sie pflastern den Weg für die deutschen und ungarischen Herrschaften.“ ) S. 179
Unterschiedlich je nach der Figur, kein Kommentar vom Erzähler. Die Serben sind sich ihrer eigenen Schwachheit nach mehreren Kriegen bewusst und wissen, dass sie durch einen weiteren Krieg ruiniert würden.
„Válka s Rakousko-Uherskem, pohroma pro Srbsko.“
( „Ein Krieg mit Österreich-Ungarn, ein Verhängnis für Serbien.“ ) S.103
Das Buch drückt den serbischen Attentätern und anderen slawischen Nationen seine Sympathien aus und kritisiert die Österreicher und ihre Diener.
Den Österreichern dient der Krieg zur Expansion und zur Unterdrückung der ungehorsamen Nationen Österreich-Ungarns, was an sich als Sinn des Krieges gesehen wird.
„Máme všude národnostní potíže. Ovšem válkou vezmou za své.“
( „Überall haben wir nationale Probleme. Die werden jedoch mit dem Krieg verschwinden.“ ) S. 196
Die Russen, durch Lenin repräsentiert, verstehen den Krieg als eine Art Feuerprobe, die die Stärke der Proletarierbewegung beweisen kann. Der Krieg soll, der Ideologie Lenins entsprechend, zur Durchsetzung des Sozialismus und zur Niederschlage der bisherigen Autoritäten ausgenutzt werden.
„Válka se stala zkušebným kamenem pro dělnické hnutí.“
( „Der Krieg wurde zum Prüfstein der Arbeiterbewegung.“ ) S. 292
„Proletariářským heslem musí být proměna téhle lupičské, imperialistické a šovinistické války ve válku občanskou!“
( „Eine Verwandlung dieses räuberischen, imperialistischen und chauvinistischen Krieges in ein Bürgerliches, das soll zum Schlagwort der Proletarier werden!“ ) S. 306