Serbien, Österreich-Ungarn (Reaktion auf die serbische Ablehnung des Ultimatums)
Kurz vor dem Ausbruch Krieges betrachtete man als einzige Feinde die Serben und die Russen. Zum Zeitpunkt des Ultimatums war man überzeugt, dass die Schuld nur Serbien trägt, denn die Serben lehnten die Möglichkeit der Versöhnung ab. „Nicht wir haben den Frieden gebrochen und den Krieg heraufbeschworen, sondern Serbien hat den Kampf gesucht, hat uns durch seine Weigerung, uns Genugtuung zu geben, gezwungen, zu den Waffen zu greifen.“ Man vermutete, dass alle anderen Länder, mit Ausnahme von Russland, das mit anderen Slawen sympathisierte, an der Seite der Monarchie stehen, was das österreichische Selbstbewusstsein stärkte. „Die alte habsburgerreich ist nicht, wie seine Feinde sagen, morsch und hinfällig, es ist voll Kraft und Saft und gebietet über wuchtige Waffen.“
Als die serbische Regierung die Bedingungen, die im Ultimatum an Serbien festgelegt wurden, ablehnte, wurde diese Tat sofort als Kriegserklärung verstanden. Die Presse war sich sicher, dass das Attentat durch die serbische Regierung organisiert oder mindestens unterstütz wurde, denn die Politiker in Serbien hätten gegen den Terrorismus nicht nur Nichts getan, sondern sie führten sogar durch verschiedene Kundgebungen und Provokationen den Hass gegen die Monarchie herbei, wie der Tagesbote in vorigen Artikeln erwähnte. Der kommende Krieg mit Serbien wurde auch in Brünn überwiegend positiv wahrgenommen, denn nach der Presse war die Monarchie berechtigt, um ihre Wahrheit und ihre Ehre zu kämpfen. Mit dieser Begeisterung hängen auch die Selbstsicherheit und der Glaube an die Stärke der Armee und der Monarchie überhaupt zusammen.
Aus dem Artikel geht klar hervor, dass eine der Hauptaufgaben der Zeitung ist, das Volk zu motivieren und über die Stärke zu überzeugen. Der „Brünner Tagesbote“ war überzeugt, dass die Monarchie ein moralisches Recht auf den Sieg hat und dass ganz Europa auf ihrer Seite steht, was das große Selbstvertrauen noch verstärkte. „Vorwärts in den Kampf fürs Vaterland, in den Kampf für Kaiser und Reich.“